20. Pflegeaktion Eschbacher Klippen

Die Jubiläumsaktion ist bereits früh vorbereitet worden. Oliver Schürmann berichtete im Mitteilungsblatt Nr. 2 u. a. über die Geschichte der Arbeits- und Pflegeeinsätze, Einladungen an die Gruppen und die Presse wurden verschickt, Ehrengäste erhielten Infopost, Arbeitsgeräte wurden repariert oder ergänzt, auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt, nur auf das Wetter hatten wir keinen Einfluss.

Bei mehr oder weniger starkem Regen und tief hängenden Wolken trafen sich am ersten Samstag im November dennoch 25 Helferinnen und Helfer der DAV Sektionen Frankfurt am Main und Hochtaunus-Oberursel, die von Mitarbeitern des Naturparks und dem Revierförster unterstützt wurden.

Schwerpunkt war die Heide westlich des Buchstein, der wir in den letzten zwei Jahrzehnten wieder ausreichend Lebensraum verschafft haben. Anfangs waren es nur einzelne Pflanzen, im Lauf der Jahre ist daraus eine flächendeckende Heidelandschaft geworden, die größte im Usinger Land.

Aus dem angrenzenden Wald werden allerdings ständig Samen von Birken und Kiefern eingetragen, die hier munter keimen und austreiben, so dass nach 1 – 2 Jahren bereits 30 – 50 cm hohe Stämmchen gewachsen sind, die langfristig die Heide wieder verdrängen würden. Die vielen Besucher der Klippen verhindern wohl, dass sich Rehe und Hirsche bis auf die Heidefläche trauen und dort die eigentlich schmackhaften Jungpflanzen fressen, so wie im Forst normalerweise üblich. Daher übernehmen wir quasi die Arbeit des Wildes.

Auf diese Zusammenhänge kamen auch die Ehrengäste gegenüber der Presse zu sprechen. Der frühere Leiter des Naturpark Hochtaunus und Initiator der Pflegeaktion, Hans Walter Herpel, der neue Geschäftsführer des Naturpark, Uwe Hartmann und der  Erste Stadtrat von Usingen, Herr Strehlow, betonten die Hintergründe der Aktion und den Gewinn, die unsere Arbeit für den Besuchermagneten Eschbacher Klippen bzw. das Usinger Land darstellt. Die Felsgruppe, die weit über die Grenzen des Rhein-Main-Gebietes hinaus bekannt ist, sei Umfragen zufolge der Markenartikel der Region. Der Alpenverein erhielt für seinen Einsatz zur Landschaftspflege daher größtes Lob. Als kleines Dankeschön spendierte der Naturpark heiße Fleischwurst, Brötchen etc, was nach zwei Stunden harter Arbeit gerne angenommen wurde.

Die Gäste zeigten sich beeindruckt, dass der Alpenverein selbst bei diesem „Hundswetter“ in der Lage war, so viele Mitglieder zu aktivieren, die dann auch noch wirklich gut sichtbar viel geleistet haben. Die Berge an Grünschnitt und Astwerk der gefällten Bäume wurden größer und größer, parallel entwickelte sich ein kleiner Hügel an Lesesteinen, der im nächsten Jahr Wohnraum für Amphibien sein wird.

Am Saienstein (Klippen im Wald) wurden von einer Gruppe um Thomas Flügel und Karl-Ludwig Waag der Wandfuß von Gestrüpp befreit, Bäume im Westen des Quarzganges gefällt, um das Geotop in seiner ganzen Breite wieder sichtbar zu machen.

Um halb drei waren (fast) alle Teilnehmer derart erschöpft, dass sie sich vorzeitig nach Weiperfelden in die beheizte Blockhütte zurückzogen und den Nachmittag bei Kaffe, Tee und Kuchen ausklangen ließen. Positiver Nebeneffekt war für viele die Feststellung, dass sie über gute Funktionsbekleidung verfügen, so dass sie zwar feucht, aber nicht nass wurden und das bei dem Dauerregen!

Ein abschließender Dank geht an alle Helferinnen und Helfer aktuell und der vergangenen Jahrzehnte, verbunden mit dem Ausblick, dass es auch für die nächsten Jahre noch genug Arbeit „Rund um die Klippen“ gibt.

Text: Thomas Ohlenschläger Fotos: Thomas Ohlenschläger, Petra & Fred Wonka

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